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Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW)

BILDUNGSZIEL

Die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe dient im Rahmen der Aufgabe der österreichischen Schule (§ 2 Schulorganisationsgesetz) dem Erwerb höherer allgemeiner und fachlicher Bildung (§ 65 und § 76), die zur Ausübung gehobener Berufe in den Bereichen Wirtschaft (insbesondere im Bereich des gehobenen Dienstleistungssektors und des Service-Designs), Verwaltung - auch im Sozial- und Gesundheits- sowie Kulturbereich -, Hotellerie, Gastronomie und Ernährung befähigt und zur Universitätsreife führt. Dazu dienen auch bis zu fünf Berufs(bildungs)Orientierung-Tage/Jahr (§13b SchUG).


STUDIEN- UND BERUFSMÖGLICHKEITEN

Tätigkeitsfelder, die für den Inhaber/die Inhaberin des Abschlusszeugnisses zugänglich sind: Mitarbeiter/in oder Unternehmer/in(*) in Tätigkeitsfeldern mit hohem Maß an Eigenverantwortung in verschiedenen Zweigen der Wirtschaft, der Gastronomie, der Ernährung und der Verwaltung auf mittlerer und höherer kaufmännischer und administrativer Ebene.

(*) § 8 Unternehmerprüfungsordnung: Entfall der Unternehmerprüfung für Absolventen und Absolventinnen der HLW

§ 34a Berufsausbildungsgesetz (BAG) legt hinsichtlich der in der Bestimmung genannten Rechtsgebiete bei erfolgreichem Abschluss einer berufsbildenden (mind. dreijährigen) mittleren oder höheren Schule dieselben Rechtswirkungen wie bei Ablegung der Lehrabschlussprüfung in einem facheinschlägigen Lehrberuf fest: Für den Bereich der beruflichen Qualifikationen, des Arbeitsrechtes einschließlich der Kollektivverträge sowie des Sozialversicherungsrechtes gilt das Prüfungszeugnis, mit dem der erfolgreiche Abschluss einer mindestens dreijährigen berufsbildenden mittleren Schule, einer mindestens dreijährigen land- und forstwirtschaftlichen Fachschule, einer berufsbildenden höheren Schule oder deren Sonderformen einschließlich der Schulversuche nachgewiesen wird, zumindest als Nachweis einer mit einer facheinschlägigen Lehrabschlussprüfung abgeschlossenen beruflichen Ausbildung."

Die Absolvierung der HLW ist daher lt. § 34a BAG mit folgenden Lehrabschlüssen gleichwertig:

  • Hotel- und Gastgewerbeassistent/in
    (beinhaltet auch die Berufsausbildung Bürokaufmann/frau sowie Betriebsdienstleistung)
  • Restaurantfachmann/frau
  • Koch/Köchin

Auszug aus dem Erlass des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend an die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern (28. Febr. 2013):

"Aus Wortlaut und Intention dieser Regelung ergibt sich somit die rechtliche Wirkung, dass die Vereinbarung einer (Rest)Lehrzeit für Absolventen einer der genannten berufsbildenden Schulen in einem in den Ausbildungsinhalten gleichartigen Lehrberuf nicht zulässig ist."

"Die Lehrlingsstellen haben daher im Falle der Anmeldung eines Lehrvertrages mit einem Absolventen einer der in der Liste angeführten Schulen über einen entsprechenden Lehrberuf die Eintragung des Lehrvertrages gemäß § 20 Abs. 3 lit. a BAG zu verweigern."

Zugang zur nächsten Ausbildungsstufe:

Zugang zu allen Universitätsstudien; Zugang zu Akademien und Fachhochschulstudien. Bei Aufnahme eines Studiums an einem einschlägigen Fachhochschul-Studiengang kann die Studienzeit verkürzt werde.
Dazu dienen auch bis zu fünf Berufs(bildungs)orientierungs-Tage/Jahr (§13b SchUG).


SCHULAUTONOME VERTIEFUNG

  • Medien.design oder 

  • Gesund.sozial.aktiv

Medien.design (schulautonome Vertiefung HLW)

Printmedien
Grundlagen Grafikdesign, Corporate Design (Logoerstellung...), Farbgestaltung, Typografie und Layout, Desktop Publishing und Druckvorbereitung: Printmedien (Plakate, Flyer...), Werbemittel analog/digital

Fotografie
Grundlagen der Fotografie (Ästhetik, Technik), einfache Bildkorrekturen,    künstlerische und kreative Umsetzung von Bildern

Video/Audio
Video: Grundlagen der Kameratechnik und -führung, Filmschnitt, Videoanimationen, 3D-Animationen
Audio: digitale Bearbeitung, Musik im Film

Kommunikationsmedien
Erstellung von Smartphone-Apps, Community-Management (Betreuung sozialer Netzwerke)

Webdesign
Anwendung von Screendesigns, Erstellen einer Website

Planung, Umsetzung und Präsentation eines multimedialen Projekts

Gesund.sozial.aktiv (schulautonome Vertiefung HLW)

Gesund:
Steigerung des Gesundheitsbewusstseins, Entwicklung von Ernährungskonzepten, kritisches Hinterfragen von Gesundheitstrends, Selbst-, Zeit- und Stressmanagement, realistische Selbsteinschätzung

Sozial:
Berufsbilder im Gesundheits- und Sozialwesen, Zusammenarbeit mit regionalen Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, Sozialkompetenz (Sozialisation, Kommunikation, Empathie, kulturelle Unterschiede...), angewandte Ethik und kritisches Denken

Aktiv:
körperliche, geistige, emotionale und soziale Fitness, Körper- wahrnehmung und Entspannungstechniken, Förderung von Kreativität, nachhaltige persönliche Gesundheitskompetenz

STUNDENTAFEL - Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (fünfjährig)

Pflichtgegenstände 1 2 3 4 5
Religion 2 2 2 2 2
Sprache und Kommunikation          
Deutsch 3 3 2 3 3
Englisch 3 3 3 3 3
Zweite lebende Fremdsprache Französisch 3 3 2 2 3
Wirtschaft          
Globalwirtschaft, Wirtschaftsgeografie und Volkswirtschaft 0 0 2 2 3
Betriebswirtschaft und Projektmanagement 2 2 2 2 2
Rechnungswesen und Controlling 3 2 2 2 2
Recht 0 0 0 0 3
Angewandtes Informationsmanagement 2 2 2 2 0
Medien.design (X) 0 0 2 2 2
Gesellschaft, Kunst und Kultur          
Geschichte und politische Bildung 0 2 2 2 0
Psychologie und Philosophie 0 0 0 2 2
Musik, Bildnerische Erziehung und kreativer Ausdruck 2 2 2 2 2
Gesund.sozial.aktiv (X) 0 0 2 2 2
Mathematik,Naturwissenschaften und Ernährung          
Angewandte Mathematik 3 2 2 2 2
Naturwissenschaften 2 2 2 2 2
Ernährung und Lebensmitteltechnologie 0 2 2 2 0
Gastronomie und Hotellerie          
Küchen- und Restaurantmanagement 4 4 4 4 0
Betriebsorganisation 1 1 0 0 0
Unternehmens- und Dienstleistungsmanagement 0 0 2 0 0
Bewegung und Sport 2 2 2 2 1
Verbindliche Übung: Persönlichkeitsentwicklung und Kommunikation 2 0 0 0 0
Gesamtstundenzahl 34 34 37 38 32

Schulautonome Vertiefung (X) Medien.design oder Gesund.sozial.aktiv

Freigegenstandsbereich

Freigegenstände / unverbindliche Übungen
Mathematik Grundlagen
Englisch-Konversation im Hotel- und Gastgewerbe
Italienisch
Chorgesang

Pflichtpraktikum
drei Monate zwischen dem III. und IV. Jahrgang

Fakultatives Praktikum
ein Monat

Reife- und Diplomprüfung

Vorprüfung (am Ende des IV. Jahrgangs): 

  • Praktische Klausurarbeit: Küche (fünfstündig), Service (dreieinhalbstündig)

Hauptprüfung

Diplomarbeit – Themenbearbeitung erfolgt im Team – Präsentation

Schriftliche Klausuren (fünfstündig):

  • Variante 1: Deutsch, Lebende Fremdsprache, Angewandte Mathematik, Angewandte Betriebswirtschaft und Rechnungswesen
  • Variante 2: Deutsch, 2 der folgenden 3 Prüfungsgebiete – Lebende Fremdsprache, Angewandte Mathematik, Angewandte Betriebswirtschaft und Rechnungswesen

Mündliche Prüfungen:

  • Variante 1: Fachkolloquium, Wahlfach
  • Variante 2: Fachkolloquium, Lebende Fremdsprache oder Angewandte Mathematik oder Angewandte Betriebswirtschaft und Rechnungswesen, Wahlfach